Der erste seriengefertigte eActros wird in Empfang genommen
Ein persönlicher Erfahrungsbericht des Fahrertrainers: Michael Jajszycek machte sich von Leipzig aus auf den Weg, um unseren ersten seriengefertigten eActros im Mercedes-Benz Werk in Wörth abzuholen.
Dana Richel /
Vor einigen Wochen ist Michael Jajszycek von Leipzig aus aufgebrochen, um unseren ersten in Serie gebauten eActros vom Mercedes-Benz Werk in Wörth abzuholen. Als Fahrertrainer für DB Schenker ist Jaiszycek dafür verantwortlich, unseren Fahrern das neue Fahrzeug zu erklären: Bei einem brandneuen elektrischen Lastwagen ist das natürlich eine besonders aufregende Aufgabe. Er hat für uns einen Einsatzbericht in Form einer Bilderserie vorbereitet. Erfahren Sie mehr über seine Erfahrungen und auch ein paar interessante Fakten zu unserem neuesten Fahrzeug.
Erste Station: Im Anschluss an einem umfassenden Theorie-Briefing, das ein Vertreter von Mercedes-Benz Trucks abhielt, war es an der Zeit, im Kundenzentrum von Mercedes-Benz Trucks in Wörth das neue Fahrzeug persönlich kennenzulernen. Und da stand er: der erste in Serie gefertigte eActros für DB Schenker! Mercedes-Benz Trucks hat es sogar auf sich genommen, der historischen Übergabe einen besonders würdigen Rahmen zu verleihen.
Im Anschluss an die Übergabe fand ein gründlich praktisches Briefing statt. Hier wurden sämtliche Funktionen und Features des Lkws erklärt.
Selbstverständlich musste auch eine Probefahrt gemacht werden.
Vielen Dank an Mercedes-Benz Trucks für diese erfolgreiche Übergabe! Dann wurde es für den Lkw Zeit, die Straße zu erobern. Dies war der absolute Höhepunkt, denn der eActros ist der erste in Serie produzierte „grüne“ eActros im Fahrzeugpark von DB Schenker.
Erster Halt: Dsa Alpha-Rotex-Hochhaus in Frankfurt. Unser eActros kann mehr als 300 km am Stück zurücklegen und an normalen E-Ladestationen „aufgetankt“ werden. Die ersten etwa 160 Kilometer der Fahrt nach Frankfurt waren deshalb ein Kinderspiel.
In Frankfurt stellten wir unsere Elektro-Flotte für ein Gruppenfoto zusammen, und unsere Gäste und Besucher konnten ein paar Probefahrten durchführen.
Natürlich war auch unser Lastenfahrrad mit Elektro-Hilfsmotor, das bis zu zwei Europaletten transportieren kann, mit von der Partie.
Ralf Többe, Head of Land Transport bei DB Schenker für Deutschland/ Schweiz, ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen, eine Runde mit dem Volta-Truck zu drehen. Doch nun zurück zum eActros…
Am Abend erhielt unser eActros an einer Ladestation die erste „Füllung“. Es war ganz einfach: Wir brauchten nichts weiter zu tun als die Ladekarte an die Station zu halten, den Ladestecker auszuwählen und an den Lastwagen anzuschließen – das war es schon. Fahrer von anderen Elektroautos, die vorbeikamen, waren verblüfft, einen Elektro-Lastwagen an der Ladesäule zu sehen. Ich hatte also einiges zu erklären:)
Am nächsten Tag brach ich um 5:49 Uhr von Frankfurt in Richtung Leipzig auf – eine Strecke von etwa 400 Kilometern. Kurz nachdem ich Frankfurt verlassen hatte, begann es zu schneien, so dass ich es auf der ersten Langstreckenfahrt mit außergewöhnlichen Wetterbedingungen zu tun hatte – ein echter Härtetest.
186 Kilometer später machte ich an der Raststätte Werratal-Süd die erste Ladestation aus. Auch hier bildete unser eActros den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Ein Teslafahrer kam zur Ladesäule, sprang aus seinem Wagen und eilte in der Annahme, ich würde die Ladesäule ohne wichtigen Grund blockieren, empört zum Lkw. Dann sagte er, schon ruhiger: „Oh, ein Elektrowagen.“ Damit hatte er vermutlich nicht gerechnet. Nach einer Ladezeit von einer Stunde und 22 Minuten (von 42% auf 100%) war es an der Zeit, wieder auf die Straße zu rollen.
Bei Apolda hieltn wir auf einem Parkplatz an, weil der Streckensensor gereinigt werden musste. Obwohl ich auf der Straße zuvor drei Ladestationen erspäht hatte (nur um auf der sicheren Seite zu sein), war keine zweite Aufladung erforderlich.
Bei der Ankunft in Leipzig – 208 Kilometer nach der letzten Aufladung – zeigte der Tachometer trotz Kälte und Schneefall noch immer eine Reichweite von 113 km bei 38% Akkuladung an. Das bedeutet, dass der eActros auch bei extremen Temperaturen mehr als 300 Kilometer bewältigen kann. Er halt also seine erste Langstreckenfahrt (394 km in 5 Stunden und 41 Minuten bei einem durchschnittlichen Energieverbrauch von 98,5 kWh/100 km) erfolgreich gemeistert.
Später arbeiteten wir mit einem Techniker von Siemens daran, unsere eigene DB-Schenker-Ladestation in Betrieb zu setzen. Auch hier ist alles glatt gelaufen. Vielen Dank an alle, die diese Fahrzeugübergabe zum Erfolg geführt haben!